1. Pflegebedarf einschätzen
Eine gründliche Einschätzung des Pflegebedarfs ist die Grundlage für alle weiteren Entscheidungen. Gehen Sie dabei systematisch vor.
Bedarf: Klären Sie, bei welchen Tätigkeiten Unterstützung notwendig ist (z. B. Körperpflege, An- und Auskleiden, Essen, Mobilität, Medikamente).
Umfang der Pflege: Benötigt die pflegebedürftige Person vollständige Betreuung oder reicht assistierende Unterstützung aus?
Pflegeaufwand dokumentieren: Führen Sie ein Pflegeprotokoll, um den Pflegebedarf nachzuweisen und die Basis für den Antrag auf einen Pflegegrad zu schaffen. Diese Dokumentation ist entscheidend für die Aufgabenverteilung und spätere finanzielle Unterstützung.
2. Ansprechpersonen und Behörden ermitteln
Eine effektive Organisation der Pflege steht und fällt mit den richtigen Ansprechpartnern.
Wichtige Kontakte zusammenstellen: Erstellen Sie eine Liste mit relevanten Kontakten. Dazu gehören Ärzte, Pflegedienste, Beratungsstellen und Behörden. So haben alle Beteiligten jederzeit die wichtigen Informationen griffbereit.
Beratungsstellen und Anlaufstellen: Finden Sie heraus, welche Stellen Sie bei der Pflegeplanung, Hilfsmittelbeschaffung oder Wohnraumanpassung unterstützen. Nutzen Sie dabei auch spezielle Listen wie „Wichtige Anlaufstellen“, die viele Organisationen bereitstellen.
3. Finanzielle und rechtliche Absicherung schaffen
Hier geht es darum, die notwendige rechtliche Grundlage zu legen und finanzielle Unterstützung zu organisieren:
Rechtliche Vorsorge: Klären Sie, ob Vollmachten, Patientenverfügungen oder Betreuungsanträge nötig sind. Falls die pflegebedürftige Person dies nicht mehr selbst regeln kann, ist das Betreuungsgericht zuständig.
Pflegegrad beantragen: Stellen Sie den Antrag bei der Pflegekasse über die Krankenversicherung (bei Gesetzlich Versicherten) oder bei der privaten Pflege-Pflichtversicherung (PPV). Die Einstufung in einen Pflegegrad ist essenziell, da davon spätere Leistungen abhängen (z. B. Pflegegeld, Hilfsmittel). Viele Kassen bieten hierfür inzwischen Onlineverfahren an.
4. Hilfsmittel beschaffen
Die richtigen Hilfsmittel erleichtern den Pflegealltag erheblich. Hier helfen wir Ihnen mit ganz konkreten Vorschlägen.
Beratung, Auswahl, Lieferung: Sie bekommen bei uns die Unterstützung bei der Auswahl passender Hilfsmittel. Dabei stehen die Bedürfnisse der pflegebedürftigen Person und Sie als pflegende Angehörige im Mittelpunkt. Beispiele sind Rollatoren, Pflegebetten, Patientenlifter, Hilfen für Bad und WC, Kontinenzhilfen oder spezielles Essbesteck.
Pflegehilfsmittelpauschale: Personen mit Pflegegrad haben Anspruch auf Verbrauchshilfsmittel (z. B. Einmalhandschuhe, Desinfektionsmittel) im Wert von 40 Euro monatlich. Wenden Sie sich hierfür an die Pflegekasse oder Ihr Sanitätshaus.
5. Wohnsituation überprüfen und Pflegeform festlegen
Die Wahl der passenden Pflegeform sowie die Wohnraumanpassung spielen eine entscheidende Rolle.
Pflegeform wählen: Entscheiden Sie gemeinsam mit der pflegebedürftigen Person, welche Pflegeform am besten geeignet ist:
- Häusliche Pflege (evtl. mit Unterstützung durch Angehörige)
- Ambulante Pflegedienste
- Tagespflege
- Stationäre Pflege
Wohnraumanpassung prüfen: Für die häusliche Pflege sollte geprüft werden, ob die Wohnung barrierefrei und pflegegerecht gestaltet ist. Mögliche Maßnahmen umfassen: Treppenlifte, Haltegriffe im Bad oder breitere Türen für Rollstühle.
Wohnumfeldberatung: Reha&Care bietet Ihnen eine professionelle Wohnberatung, die helfen kann, notwendige Veränderungen zu beurteilen und umzusetzen. Dabei gibt es oft Zuschüsse von der Pflegekasse.
Noch ans Herz gelegt …
Ein plötzlicher Pflegefall erfordert schnelles Handeln, sorgfältige Planung und die Einbindung von Experten. Nutzen Sie unsere unterstützenden Angebote in Nürnberg und Umgebung und bleiben Sie im engen Austausch mit Fachpersonen und Behörden. Wir möchten Ihnen als Begleiter in allen Pflegethemen wenigstens einige Ihrer Sorgen abnehmen. Sprechen Sie uns von Montag bis Freitag von 08:00 bis 17:00 Uhr unter 0911 81 74 47 0 an. Oder Sie schreiben uns eine Nachricht mit ersten Informationen an info@rehaundcare.de